Du warst hier
Gelächelt hast du wenig
Eigentlich gar nicht

Als ich dich fragte
Sagtest du später
Bis heute warte ich

Wenn du hinausgehst
In die kälte
Nimmst du meine wärme
- für dich -
Und läßt mir keine

Gehst still und stumm
Und bist dabei so laut
Daß mir die welt
Wie ein chaotisches krawalltier
Zur tür hineinkommt

Der gedanke an den
Kuss stirbt
Die sehnsucht danach
Wächst.

Der Speicher meiner Digitalcamera ist kalt
Obwohl du so durchdringend
Warme Augen
Auf dem Bild hast

Muss mir meine Jacke
Überziehen, wenn ich hier
Sitze
Wo du hoffentlich bald
Diese deine Wärme mir
Gibst
Einfach
Weil du mir gegenüberstehst
Und mir zuschaust
Lächelst

Was du jetzt wohl tust?
Während ich hier,
Einfach hier bin
Und dich
Küssen möchte.

lange hats ja nicht gedauert
bis es vorbei war
bevor es anfangen konnte
doch war schon ein funken
übergesprungen
oder rede
ich
mir das ein?
da spricht zuviel dagegen
vor allem die kilometer
die pauschal im flieger
unüberwindbares
bedeuten
und was bleibt
ist eine lücke
in meiner welt der liebe
denn du bist
eine ganz wertvolle
paß auf dich auf!
...
und denk an mich!

"Trotz politischer Quotenregelung ist die Figur, die die Drecksarbeit heute auf der Bühne macht, weiblich. Daran wird sich nichts ändern. Seit Elektra, Kundry, Luise Hilse der Kommissarin, der Umsiedlerin ist klar, daß ihre Dreckarbeit ausschließlich der Erhaltung männlicher Macht dient, daß sie nur Transportarbeiter sind, Bahnarbeiter, die mit schwankender Lampe die Waggons kontrollieren. So erblickt Anna Karenina den Tod. Die hochaufgeputzte Frau begegnet einem Mann, einem unbekannten Proleten, einem Rangierarbeiter, dessen Anblick sich stigmatisierend in ihr Inneres frißt, ihr bis zuletzt bewußt ist. Ihm bringt sie sich als Opfer dar. Tolstoi schickt sie auf die Schiene.

Die Rückführung der Frau in den zentralen Konflikt, die Rückführung des tragischen Bewußtseins ist kein Überlaufen auf die Seite der Frauen, sondern notwendige Arbeit, notwendige Korrektur, notwendige Besinnung, notwendig, um das Überleben der gefährdeten Kunstform des Sprech- und Musiktheaters zu ermöglichen. Diese Besinnung, diese Reformierung des Theaters hat politische Konsequenzen, ist nur so denkbar, heute politisch utopischer Ansatz.
Dieser allgemein sichtbaren, notwendigen Korrektur aber steht die männliche Chor-Bildung gegenüber, die sich nicht als solche begreift, um sich zu schützen, aber alle Vorteile der Chor-Bildung brutal nutzt, eine Jagdgemeinschaft rekrutiert, um das eingenommene Herrschaftsgebiet zu kontrollieren."

Einar Schleef (1944-2001)

Eine junge Frau aus dem Irak schreibt hoch interessant und eindrücklich über ihr Land.

In diesem Zusammenhang ein weiterer blog aus dem Irak - "Today in Iraq".

Übrigens: wenn man im Menü am oberen Rand der Seite "Today in Iraq" den Punkt "next blog" anklickt, kann man sehen, was noch alles im blogger-Angebot ist. Das wirkt teilweise ziemlich entblößend, besonders in diesem Kontext.

Was macht man, wenn:
Man sich gerade getrennt hat und weiß, da gibt es jemanden, der würde sehr gut zur ehemaligen Partnerin passen. Beide haben sich schon gesehen, geplaudert, Spaß gehabt. Sie zweifelt daran, ob sie nicht übertrieben hätte und er fragt nach, wie es um sie steht. Man selber steht dazwischen. Es fehlt nur ganz wenig, um sie wieder zusammenzubringen. Und es besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, damit eine neue Beziehung in Gang zu bringen.

Was macht man, wenn:
Man selber sich danach sehnt, eine Beziehung zu haben und diese mit der ehemaligen Partnerin, die nun aber kein Thema mehr sein kann, weil es schon einmal probiert wurde... Und diese beiden Menschen würden gut zusammenpassen? Soll man sich selber vergessen und den Dingen eine Bahn geben? Oder soll man nichts tun, den Dingen ihren Lauf lassen? Oder soll man verhindern, den Dingen im Weg stehen?

Was macht man, wenn:
Man erkennt, daß das Glück einer Liebe zu den gesündesten Früchten auf dieser Welt zählt. Man zwei Menschen weiß, die jener Frucht doch so wert sind! In ihren Augen man die Sehnsucht jede Sekunde spürt, endlich davon zu essen?

Soll man dann selbstlos sein?
Kann man es?
Muß man?
...

Wie bewahrt man einen Wassertropfen vor dem Austrocknen? Indem man ihn ins Meer läßt.

Schweigen während des Films - Seitenblicke nur von mir. Eine Decke lag zwischen ihr und mir, dem, der fror. Ich fror weiter, verlangte nicht danach, zu ihr zu können, was kein Problem gewesen wäre. Doch diese Kühle, das Wissen darum, anwesend zu sein, weil man geduldet wird, ist ein furchtbares. Was nun folgt, ist dieses zehrende Gefühl von Einsamkeit, dem Wassertropfen folgen, das einen austrocknen läßt. Das Leben ist wie ein Fluß, man selber mitten darin, als ein Tropfen - es ist nicht möglich, sich zu sondern, es ist nicht möglich, ohne den Strom zu existieren.